Die Vernunft und ihre Feinde

Wunschvorstellungen, Fantasien und Vorurteile verdrängen auf allen Seiten des politischen Spektrums zunehmend Wissen und klares Urteilsvermögen. Doch wo Logik und Empirie – auch mithilfe vieler Medien – durch »alternative Fakten« ersetzt werden, weitet sich der Raum für ideologisch geprägtes, vorurteilsbeladenes Denken, und die Toleranz nimmt ab. Diese Tendenz lässt sich in der gesamten westlichen Welt beobachten, widerspricht aber dem Geist der Aufklärung. Ideologisches Denken – ob links, rechts oder religiös geprägt – ist die Axt an den Grundlagen unserer demokratischen und liberalen Gesellschaftsordnung. Ideologien locken mit der trügerischen Klarheit ihrer Rezepte und der schlichten Aufteilung in Gut und Böse. Doch so stolpert die Menschheit in immer neue Irrtümer.

So persönlich wie nie zuvor beschreibt Thilo Sarrazin auch anhand seines eigenen Werdegangs die Gefahren ideologischer Denkmuster.

Über den Autor:
Thilo Sarrazin gilt als einer der profiliertesten politischen Denker der Bundesrepublik. Mit Deutschland schafft sich ab (2010) schrieb er einen Millionen-Bestseller, der eine große gesellschaftliche Debatte auslöste. Alle seine nachfolgenden Bücher erreichten Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, so auch der zuletzt erschienene Titel Feindliche Übernahme.

Als Fachökonom war er Spitzenbeamter und Politiker, er war verantwortlich für die Konzeption und Durchführung der deutschen Währungsunion, beaufsichtigte die Treuhandanstalt und saß im Vorstand der Deutschen Bahn Netz AG. Von 2002 bis 2009 war er Finanzsenator in Berlin, anschließend eineinhalb Jahre Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank.

Gelesen von Armand Presser